Als erstes vielen Dank Frau Ministerin, dass Sie mich daran erinnert haben, wofür ich alles DANKBAR sein darf.
Sie ließen mich erkennen, dass ich dankbar bin dafür ein gesundes Kind auf die Welt gebracht zu haben, welches ich nun mit Füllstoffen befüllt überleben lassen kann, damit es später mit Folgeerkrankungen den privaten Krankenkassen die Taschen füllt.

Wege in den Abgrund
Ich bin dankbar dafür, dass der Mindestlohn und die Harz4 Sätze so niedrig sind, dass ich mir Billigimporte kaufen kann, die den Arbeitern der Herkunftsländer nicht einmal das Existenzminimum sichern.
Ich bin dankbar, dass ich gar kein gesundes Gemüse kaufen kann, da nur noch genmanipuliertes Saatgut zugelassen ist, aber für „Bio“ das dreifache bezahlen darf.
Ich bin Ihnen persönlich dankbar, dass Sie sich dafür stark machen, dass beide Elternteile arbeiten gehen müssen, denn dann muss ich mein Kind nicht selbst erziehen.
Ich bin dankbar dafür, dass wir Deutschland als Exportweltmeister halten wollen, auch wenn diese Exporte die Wirtschaft der restlichen Welt ruinieren. Und für diese bilateralen Abkommen, mit denen Westafrika in Armut gehalten wird, damit große Konzerne davon profitieren können.
Ich bin dankbar, dass unsere Spenden für die Entwicklungshilfe von der privaten Wirtschaft aufgestockt und dann nicht nur für Projekte dieser Konzerne benutzt wird.
Ich bin dankbar, dass wir lieber Lebensmittel vernichten, als für eine gerechte Verteilung auf der Welt zu sorgen.
Ich bin dankbar, Frau Giffey, dass unsere Waffenhersteller Millionengewinne machen, auch wenn dadurch Kriege geschürt werden, die massenhaft Tote und Leidende nach sich ziehen.
Ich bin dankbar, dass ich jetzt private Finanzspekulanten dafür sorgen lassen darf, dass ich mit siebzig?, eine Rente habe, von der ich leben kann.
Ich bin dankbar, dass der Wohnungsbau völlig in private Hand gegeben wurde und ich für meine Miete bald nicht nur vierzig, sondern über 50 Prozent meines Einkommens ausgeben darf. Glücklicherweise noch ohne die Stromkosten, GEZ-Gebühren und Telekommunikation, dafür muss ich einfach dankbar sein.
Ich bin dankbar, dass mein Kind in eine Schule gehen darf, auf der es richtig lernt zu funktionieren und ohne nachzudenken alles auswendig lernt, was der Lehrer erzählen muss. Und wenn es das gut macht, darf es studieren gehen um danach einen Beruf für Mindestlohn machen, auf den es keinerlei Lust hat. Aber ich glaube auch mein Kind wird dankbar sein, überhaupt einen Job zu haben.
Ich bin auch dankbar, dass meine neue Familienministerin nicht etwa jemand mit Kompetenz ist, sondern das richtige Parteibuch und die richtige „Einstellung“ hat.
Ich bin dankbar, dass wir, statt an unsere innerstaatlichen Probleme, jeden Abend an unseren großen, übermächtigen und so aggressiven Feind Putin erinnert werden.
Ich bin so dankbar, dass die Arbeitslosenquote hübsch gerechnet wird, denn dann kann ich mir die wachsende Zahl an Junkies und Obdachlosen hier in Berlin doch gleich besser erklären.
Ich bin dankbar, dass es die Tafeln und die Arche gibt, ich fände es nur besser, wenn die den Menschen auch beibringen würden, wie man mit Geld umgeht. Vielleicht kann man ja mal Alice Weidel vorbei schicken.
Ach ja genau, ich bin so dankbar für die AfD. Die größte Alternative die Deutschland hat ist eindeutig eine weitere neoliberale Partei, die dafür schreit, unseren Verteidigungsetat noch weiter als gefordert hoch zu setzen und uns erklärt, dass nicht die Finanzmafia, sondern der Fremde das Problem ist.
Nicht zuletzt bin ich dankbar, dafür, dass unser Multimillionäre und Großerben auch zukünftig nicht besteuert werden, denn sie sind doch so wichtig für uns. Sie leisten die ganze Arbeit und bekommen einen Hungerlohn dafür. Danke, dass wir ihnen den dann aber auch lassen und nicht etwa sanktio..äh besteuern mit hundert Prozent.
Ja für alles das bin ich dankbar und mit Sicherheit gibt es noch soviel mehr und ich hoffe dass auch andere Ihnen, Frau Giffey, offen mitteilen, wofür sie dankbar sind.
In tiefer Dankbarkeit verbleibe ich bis zur nächsten Wahl