
Daystory 11
Marie im Glück
Es klopfte an der Wohnungstür. Marie ging die fünf Schritte aus ihrer Wohnküche zur Tür und öffnete fröhlich ihrer Nachbarin, die unter ihr wohnte. „ Hallo, Katja, willst du rein kommen?“
„Ja.“ , sagte diese und schien etwas unschlüssig. Als Marie die Tür hinter ihr schloss sagte sie: „Marie, ich will echt nicht meckern, aber das mit dem Lärm aus deinem Arbeitszimmer geht echt nicht. Ich meine wir haben da unser Schlafzimmer… Wenn du tagsüber da rumwerkelst ist das ja noch in Ordnung, aber gestern Nacht zum Beispiel, konnte ich kaum ein Auge zumachen.“ Marie nickte und schob Katja einen Kaffeebecher zu. „Ja, tut mir leid, ich hatte da eine Idee… aber eigentlich muss ich mir generell überlegen, wie das mit dem Krach besser wird. Ich muss jetzt zur Schule raus, wir haben eine neue Lehrerin, wenn du zeit hast, dann komm doch mit. Unterwegs können wir darüber reden, was besonders laut und nervig ist.“ Bot sie an, da sie wirklich keine Lust auf Streit hatte und durchaus wusste, wie nervig Dauerlärm der Nachbarn sein konnte. Das war der Grund, warum sie jetzt in dieser Dachgeschosswohnung wohnte. Natürlich waren die vier Zimmer, nur dadurch hatte sie überhaupt ein Arbeitszimmer um ihre Kreativität auszuleben, und die Dachterrasse, auf der sie ein Minigewächshaus errichtet hatte, ebenfalls schlagende Einzugsargumente gewesen. Katja nickte, immer noch etwas unsicher.
„Komm, Sophie, wir müssen los.“, sagte Marie und schnappte sich ihre Tasche, die an der Lehne eines ihrer Tresenstühle hing und öffnete die Wohnungstür. „Wo hast du eigentlich diese Stühle her?“, fragte Katja auf dem Weg zum Fahrstuhl. „Oh, die mache ich selber, daher öfter der Lärm im Arbeitszimmer, immer fällt was um, oder knallt auf den Boden, oder na ja du hörst es ja… Wenn ich nur schreiben würde, wäre es sicher angenehmer für dich, oder hörst du auch, wenn ich meinen Rechner zutexte?“