Daystory 15

Langsam schlich sie über den dunklen Parkplatz. Sie suchte ein ganz bestimmtes Auto. Natürlich fand sie es gleich und machte sich daran, die Bremsschläuche durchzutrennen. Dann versteckte sie sich, um zu sehen, wie er wegfuhr. Da kam er auch schon. Mit seinem aggressiven Gang und dem arroganten Gesichtsausdruck, erweckte er sofort wieder diesen Ekel in ihr.

Sie sah ihn einsteigen. Sah das Auto wegfahren und lief zur Straße. Sie sah mit Freude, wie das Auto die abschüssige Straße hinab und durch die Leitplanke raste…

Wurzelchakra

Daystory 15

Sie öffnete die Augen. Eigentlich fühlte sie sich nicht wirklich besser, aber auf eine Art schien diese Vorstellung ihr dennoch zu helfen. Seit Wochen entwarf sie immer wieder diese Szene in ihrem Kopf. Es war gut sich diese Rache auszumalen, auch wenn sie keine Ahnung hatte, ob man Bremsschläuche so durchschneiden konnte. Oder ob sie überhaupt da waren, wo sie sich vorstellte sie durchschneiden zu können. Es war eine Fantasie, durch die sie mit ihrer Wut und Hilflosigkeit umgehen konnte. Ihr war natürlich klar, dass das weder ihr Gerechtigkeit bringen würde, noch ein anders Kind davor bewahren würde, dass er es verletzte.

Sie fragte sich wieder einmal, warum es soweit gekommen war. Und sofort kam ihr in den Sinn, dass es ihre Schuld war, aber das schüttelte sie wütend ab. Nichts gab jemandem das Recht einen anderen gegen ein Fenster zu werfen, oder den Kopf gegen die Wand zu schlagen, oder zu versuchen seine Brust zu zertreten. Wäre ihre Mutter nicht gerade noch rechtzeitig nach Hause gekommen und dazwischen gegangen, wäre sie vielleicht gar nicht mehr am Leben. Sie wusste nicht genau, was ihre Mutter dafür hatte aushalten müssen, denn sie hatte die Sekunden seiner Ablenkung genutzt, um einen ihrer Schuhe zu schnappen und zur Tür zu rennen. Vor Angst hatte sie kaum die Klinke herunterbekommen. Doch als er mit einem wutentbrannten Grinsen den Flur runterkam und ihr sagte, dass sie nicht mehr rauskommen würde, hatte sie es geschafft und war barfuß losgerannt.

„Weg! Wohin war egal, nur weg! Bloß nicht umsehen! Renn schneller!“ Es war, als würde sie wieder genau da sein. Sie spürte die Angst, dass er sie gleich erreichen und sie, an ihren Haaren, zurück in die Wohnung schleifen würde. „Bloß nicht die Treppen runterfallen! Renn schneller! Auf der Straße schreist du nach Hilfe!“ Sie hörte ihn hinter sich schnaufen, als sie die Haustür aufriss und weiterrannte. Wie nah war er gewesen? Panik machte sich in ihr breit, obwohl sie schon lange nicht mehr bei ihm wohnten. Er ihr schon lange nichts mehr antun konnte. Sie ging durch die leere Wohnung, um sich zu versichern, dass sie allein war. Würde sie sich je wieder sicher fühlen in einer Wohnung allein mit einem Mann? Würde sie sich sicherer fühlen, wenn ihre Mutter die Anzeige nicht zurückgezogen hätte und er bestraft worden wäre? Wieder kamen ihr Bilder von anderen Kindern in den Kopf, denen er das Gleiche antat, wie ihr. Sie verfluchte ihre Mutter für ihre Rückradlosigkeit. Sie verfluchte sich selbst, weil sie nicht alt genug war um selbst Anzeige stellen zu können.

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6 Antworten zu Daystory 15

  1. Wieder was dazu gelernt! Ein super Text den du veröffentlicht hast.
    Es ist garnicht leicht über das Thema auf google was zu finden.

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