
Daystory 8
Geba schaute aus ihrem Fenster. Gleich würde er kommen, ihr heutiges Date. Doch natürlich konnte sie ihn nicht auf dem Weg entdecken, denn Männer liefen nicht, oder nahmen den Bus. Sie kamen über die Autobahnen und parkten ihre Wagen in unterirdischen Parkanlagen. Sie war einmal, als sie noch bei ihrer Mutter gelebt hatte, eingeteilt worden, um dort sauber zu machen. Natürlich hatte sie kein Auto gesehen, denn es war Tag gewesen und Männer kamen nur Nachts. Tagsüber waren sie viel zu beschäftigt damit für den Fortbestand der Gesellschaft zu sorgen. Immerhin mussten sie sich um all die benötigten Arbeitsplätze, Schulen, Krankenhäuser, Wohnungen und was sonst noch benötigt wurde kümmern. Das alles musste geplant, gebaut und produziert werden. Sie hatten wirklich viel damit zu tun, aber es war ihre Aufgabe. Die Frauen dagegen hatten die Aufgabe ihre Arbeit zu erfüllen und Kinder zu bekommen. Mussten sich aber glücklicherweise nicht mit den anstrengenden Aufgaben der Männer befassen. Denn statistisch gesehen war ein Mann für das Wohlergehen von neun Frauen verantwortlich. Selbst wenn sie acht Kinder bekommen würde, gäbe es einen Mann der dafür sorgte, dass es ihnen allen gut ging.
Es klopfte. Geba zupfte ihr Negligé zurecht, öffnete die Tür und ließ den schlanken Mann eintreten. Geba war überrascht, denn normalerweise bekam sie alte Männer mit dicken Bäuchen und wenig Hals zugeteilt. Diesen hier schätzte sie auf Anfang dreißig und er wirkte weniger zielstrebig als die anderen. Etwas verloren schaute er sich um.
„Ich bin Geba. Gib mir deine Jacke.“, sagte sie daher pflichtbewusst. Er musste müde sein. Sicher hatte er einen anstrengenden Tag gehabt. Er reichte ihr seine Jacke und schob ihr die Schuhe rüber.
„Wie alt bist du?“, fragte er, während sie seine Sachen neben der Tür verstaute.
Ich möchte es lieber hören