Annales nuntius lux- Pfade des Morgensterns (Teil 2)

Hier der Anfang des 2. Kapitels von Annales nuntius lux

Mîned, Ûhraus, wo seid ihr?“, rief Balia, während sie den Flur entlang lief. Wo steckten die beiden nur? Als sie sich vor einer Weile in ihr Zimmer zurückgezogen hatte, um ein paar Augenblicke ihren ältesten Sohn zu beobachten, hatte sie schon ein schlechtes Gewissen gehabt. Dann hatte sie jedoch die Zeit vergessen und als sie schließlich wieder in den Saal kam, waren die beiden Kinder nicht mehr in der Spielecke. Als sie um die nächste Ecke bog, sah sie die beiden vor zwei toten Drohnen stehen. Ûhraus rannte ihr weinend entgegen und warf sich in ihre Arme. „Die Puppen sind kaputt gegangen.“, schluchzte er. Seine Mutter brauchte einigen Momente um zu verstehen, dass er mit den Puppen die toten Wachen meinte. Mit dem Jungen auf dem Arm trat sie näher an die Leichen heran und zog die Tochter des Herrschers beiseite, denn diese war gerade damit beschäftigt den Arm einer der Toten immer wieder anzuheben und fallen zu lassen. Erstaunt sah die Kleine zu ihrer Amme auf: „Warum bewegen sie sich nicht mehr alleine?“

Nun ja mein Schatz, du musst verstehen, dass die Wachen keine Spielzeuge sind. Sie sind Menschen, so wie wir.“, mit der Hand zeigte Balia das sie damit sich selbst und ihren Sohn meinte. Das kleine Mädchen schaute sie ungläubig an: „Nein, das kann nicht sein. Die Puppen machen immer was ich will und sie sagen nur was ich will. Ihr seid ganz anders.“ Unschlüssig schaute die Amme auf die Fünfjährige herab. Als sie entschieden hatte, was sie jetzt tun wollte atmete sie tief ein, setzte ihren Sohn ab, ging zu einer Drohne und hob das Visier an. Das Gesicht, das darunter zum Vorschein kam, gehörte einer jungen Frau. Sie mochte so etwa fünfundzwanzig gewesen sein. Ihre Augen standen weit offen und starrten Balia an. Selbst im Augenblick ihres Todes schien sie keine Angst, oder irgendwelche anderen Emotionen, gehabt zu haben. Zumindest war weder in ihren Augen, noch in ihrem Gesicht, irgendein Ausdruck zu erkennen. „Bitte, ihr beide, kommt her!“, bat Balia die Kinder. Als die beiden näher traten, legte sie die Arme um sie. „Seht ihr zwei das? Das ist ein Gesicht, sowie unsere Gesichter. Unter dem Anzug ist ein Körper, sowie unsere Körper. Ich möchte das ihr versteht, dass die Wachen zwar anders sind als wir, aber dennoch sind sie Menschen. Sie leben, sie atmen, sie essen und sie sterben. Vielleicht hatte sie Familie, ein Kind, das nun keine Mutter mehr hat.“, erklärte sie den Kindern. Natürlich war ihr wohl bewusst, dass Palastwachen keine Familie und keine Kinder hatten, aber sie wollte ihren zwei Sprösslingen eine kleine Lektion erteilen. Niemals würde sie zulassen, dass einer der beiden das Leben eines anderen Menschen als wertlos betrachtete. Und gerade weil Mîned die Tochter des Herrschers war, musste sie bei ihrer Erziehung darauf achten, dass sie nicht rücksichtslos und selbstsüchtig wurde, wie ihr Vater. Noch immer ungläubig befreite sich Mîned aus dem Arm ihrer Ziehmutter und trat an die zweite Leiche heran, unter deren Visier das Gesicht einer Frau zu erkennen war, die etwa in Balias Alter gewesen sein musste. Vorsichtig schob das kleine Mädchen das Visier hoch und betastete das Gesicht. Als sie die Wärme auf der Haut spürte, zog sie erschrocken die Hand zurück.

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Willkommen im neuen Jahr

2018 ist da!

Ich hoffe ihr hattet alle einen angenehmen Jahreswechsel. Ich hatte viel Freude und freie Zeit um mir mal wieder meine Gedichte anzusehen. Ich habe eines entdeckt, welches uns allen im kommenden Jahr immer mal wieder ins Bewusstsein gerufen werden sollte.

 

Wissen und Verstehen 2006

Am Morgen geht die Sonne auf

Der Mond wird folgen ihrem Lauf

Du weißt, wie uns’re Sterne stehen!

Die Antilope wird erlegt von Löwen,

Der Adler schneller fliegt als Möwen

Du weißt, woher die Winde weh’n!

All das kennst du auswendig,

Denn dein Lehrer lehrt es dich.

 

Der Mensch lebt gern zivilisiert

Er so als Kron‘ die Welt regiert

Du kennst die Wege die wir geh’n!

Wer das Geld hat, hat die Macht,

Stets der Buckler zuletzt lacht,

Du kennst die Kreise, die wir dreh’n!

All das kennst du sicherlich,

Doch verstehen sollst du’s nicht!

 

So was wünscht man heute nicht,

Denn so erzieht man Denker sich,

Die verändern könnten die Welt

Und dann Verstand regiert, statt Geld!

 

Viel Glück euch allen im neuen Jahr!

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Wie geht es mit Daystory weiter?

Fazit zu 10 Geschichten in 30 Tagen

Es war nicht einfach 10 Daystory s in 30 Tagen zu schreiben. Am Anfang dachte ich noch: Okay du hast eine Menge Ideen und eigentlich sollte das super klappen. Eigentlich, denn irgendwie kommt einem das aktuelle Leben immer mal wieder in die Quere.

Die ersten 4 Geschichten liefen reibungslos, dann kamen Feiertage, an denen ich nicht schreiben konnte und Wehwehchen bei meinem kleinen Schatz, so dass auch diese Tage ohne geschriebene Worte vergingen. Allerdings hatte es den Vorteil, dass ich die folgenden Geschichten besser durchdenken konnte.

Ich muss auch zugeben, dass ich sehr an der Christie Geschichte hing und sie am liebsten noch 150 Seiten länger gemacht hätte, denn ich habe noch so viele Ideen zu ihrer Welt und ihrem Lebensweg, dass ich nur schwer Abschied nehmen konnte. Zu diesem Zeitpunkt wollte ich die ganze Sache einfach absagen und meiner Plotsammlung einen weiteren hinzufügen.

Das Haus in dem ich wohne wird seit Mitte des Jahres renoviert und so kam und kommt es immer noch, dass ich auch an „normalen Arbeitstagen“ nicht die nötige Ruhe habe, um in die Welt meiner Geschichte einzutauchen. Was macht ein Schreiberling, wenn er nicht schreiben kann? Richtig, er recherchiert. Also habe ich mich bei Baulärm und Kindergeschrei weiter informiert und… naja , wie soll ich es sagen, um keinem auf den Schlips zu treten? Die Ignoranz und Fehlinterpretation, ob gewollt oder ungewollt, der Fakten, also der Geschehnisse die ich selbst beobachten kann (weil sie sich vor meinen Augen abspielen!) von einer so unglaublichen Masse an Menschen, brachte mich dazu weiter zu machen.

Wie kommen Daystorys zustande?

Generell entsteht eine Daystory durch die Eindrücke und Erfahrungen, die ich von und in der Welt mache. Daystory 6 zum Beispiel beschäftigt sich mit dem Libertarismus und den logischen Folgen daraus, diese Ideologie konsequent durchzusetzen. Dass ihr als Leser eventuell keinen großen Unterschied zu heutigen Zuständen seht, liegt daran, dass wir schon fast im Libertarismus leben. Leider gibt es immer noch ‚Normalos‘, die diese Wirtschaftsform, als ideales Zukunftsmodell proklamieren. Wer diese sind, kann man leicht nach recherchieren.

Bei Daystory 8 habe ich den Fehler begangen einen Kommentar auf YouTube zu einen Video zu lesen, der besagte : ‚Urgesellschaft haben sich nur 40% der Männer, aber 80% der Frauen fortgepflanzt. Der Uterus ist der Fortpflanzungsengpass und daher sind Männer fast nichts wert und können verheizt werden. Sie müssen konkurrieren, was natürlich den meisten Frauen gefällt, denn sie sind von Natur aus hypergam und wollen sehen, wer der Sieger ist. Der Kapitalismus ist nicht die Ursache, sondern eine Form der Wirkung des Problems. Und solange die Wahl des Sexualpartners sich für Frauen wirtschaftlich überhaupt lohnen kann , so lange bleibt das Problem im Prinzip erhalten .‘

( Zitat von User Guna Prabha zu Tagesdosis 9.10.2017 – Die dunkle Seite des Systems)

Ja, das ist biologisch richtig, aber gesellschaftlich und politisch so falsch, denn der Mann kämpft auch weiter und will sich beweisen, wenn er keine Frau mehr beeindrucken muss! Wer so einen Mist erzählt glaubt auch an die Religion und eine flache Erde.

Ja ich höre die Stimmen schon, die mich einmal mehr in die Schublade der arroganten Tussi schieben wollen, aber ich schaue mir die Entwicklungen der Menschheit seit fast 30 Jahren kritisch an. Seltsamerweise stehen wir jetzt da, wovor ich mich schon damals gefürchtet und 12 Jahre später in meinem Gedichtband ‚Darf ich fragen‘ gewarnt habe. Mein erstes Märchenstück, soll Mädchen dazu aufrufen, für sich selbst einzustehen und sich nicht als Ware behandeln zu lassen, wurde 2007 in Kitas in Berlin aufgeführt. Vielleicht hätte ich damit nach Köln gehen sollen, denn wie wir uns erinnern, wurde da 2016 den Mädchen und Frauen geraten, eine Armlänge Abstand zu halten. Und ich denke, dass ich auch mit einigen anderen Beobachtungen nicht völlig daneben liege. Ich werde also weiter warnen!

Ja Daystory geht weiter!

Sicher wird es nicht mehr in diesem Zeitintervall neue Geschichten geben, denn ich will auch meine Plotideen zu Büchern ausarbeiten, aber dazwischen werde ich immer wieder über die Dinge, die mir auffallen in Form von einer Daystory berichten. Zudem möchte ich wirklich gerne zu Christie und ihrer Zukunftsvision zurückkehren, vielleicht sogar in einer eigenen Rubrik. Fabian und seine Welt nach der ‚Apokalypse‘ ist auch wahnsinnig interessant und könnte eine alternative Entwicklung zu meiner Buchserie ‚Annales Nutius Lux‘ darstellen.

Aber ich habe auch weitere, neue Ideen, die einiger Worte verdienen. Seid also gespannt auf weitere Daystorys, die dann auch zeitnah auf You Tube erscheinen.

Zu guter Letzt wünsche ich allen Autoren, die momentan am NaNoWriMo auf

https://nanowrimo.org/regions/europe-germany teilnehmen viel Erfolg. Vielleicht mache ich irgendwann auch mal mit…. oder mache meinen eigenen 50000 Wörter in 30 Tagen 😉

Liebe Grüße an euch alle und hört niemals auf alles zu hinterfragen!

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Annales nuntius lux- Pfade des Morgensterns

Annales nuntius lux – Pfade des Morgensterns

Hier ein Einblick in eines meiner nächsten Bücher.

Die schöne Lilie war schon ganz zerdrückt, da die zwei, in silberne Schutzanzüge gehüllten, Drohnen die junge Mutter zu einer kleinen Tür führten, die sich seitlich von dem riesigen Palastportal befand. An diesem Punkt musste keiner mehr gezerrt werden, denn spätestens hier war jedem bewusst, dass es keine Hoffnung auf Begnadigung mehr gab. War man erst einmal vor der Tür angekommen, gab es nur noch die Überlegung, welches das Qualvollste an dieser Art zu Sterben sein würde, die Verbrennungen der Sonne, der unglaubliche Durst, die eisige Kälte in den Nächten, oder der unbändige Hunger, falls man doch ein Versteck in den Bergen finden sollte.

Hier ist deine Wasserflasche und deine Gnadenration…“, mit einem eiskalten Blick hielt die Wärterin, die kaum älter als die ehemalige Herrscherin war, ihr eine Flasche und eine kleine Metallbox hin.

Die kannst du behalten.“, spuckte sie der emotionslosen Maske der Drohne entgegen und wendete sich der Tür zu.

Oh doch du wirst sie nehmen…“, antwortete diese und schnürte ihr die Sachen an einem Gürtel um ihre geschmeidigen Hüften, „die kriegt jeder! Nicht so, als ob es euch was helfen würde, aber niemand soll dem Erhalter nachsagen können, dass er euch keine Chance geben würde. Wer weiß, vielleicht schaffst du es ja da draußen nicht zu krepieren, dann sehen wir uns in fünfzehn Jahren hier wieder.“, selbst dem monotonen Tonfall der Drohne, war der Sarkasmus anzuhören, und während sie die Pforte öffnete, glaubte Benzede ein leises Kichern zu hören, in welches die zweite Wärterin mit einstimmte. Sie hörte die beiden auch noch lachen, nachdem sie von den Hand- und Fußfesseln befreit worden und die Tür hinter ihr ins Schloss gefallen war.

Natürlich konnte sie im ersten Augenblick nichts sehen, denn dass Licht der Sonne, welcher ihre Augen noch nie ungeschützt ausgesetzt gewesen waren, war so grell und blendete sie so sehr, dass sie anfangs nicht einmal die unerträgliche Hitze wahrnahm. Doch nach einigen Sekunden der Eingewöhnung wurde ihr bewusst, dass sie sich schnellstmöglich einen Unterschlupf suchen musste und sah sich auf dem trostlosen Plateau um. Es gab weit und breit nichts. Nicht ein Stein oder Fels war in der Nähe, der ihr hätte Schatten spenden können. Wohin sollte sie gehen? Wohin würden all‘ die anderen gehen, fragte sie sich und blickte hinter sich auf ihre Leidensgenossen. Alle starrten sie an. Es war nicht anders zu erwarten gewesen. Seit sie von dem einzigen, der sich in dieser Atmosphäre frei bewegen konnte, zur Frau gewählt worden war, wurden auch ihr übermenschliche Fähigkeiten angedichtet. Leider entsprach dies ganz und gar nicht der Wahrheit. Sie war ein einfacher Mensch und auch ihr blieb nichts weiter als die Hoffnung. Die Hoffnung auf das Eintreffen der Wahrsagung, die Hoffnung auf den menschlichen Anteil in ihrer Tochter und die Hoffnung auf ein baldiges Wiedersehen mit ihr. Bei diesem Gedanken fiel die Lilie aus ihrem Versteck unter den Tüchern an Benzede’s Brust auf den Boden. Sie beugte sich runter, um die Blume aufzuheben, jedoch glitten ihre Finger durch den Stängel hindurch und die Lilie löste sich auf. Erstaunt und auch etwas enttäuscht richtete sich Benzede wieder auf und sah sich erneut in der vor Hitze flimmernden Einöde um. Alle warteten gespannt auf ihre Entscheidung, denn keiner würde seine Schritte in eine andere Richtung lenken als die ehemalige Herrscherin. Sie schluckte die Tränen herunter und versuchte sich an die Karten in Prûth’s Arbeitszimmer zu erinnern. Wo waren Gebirge und damit mögliche Verstecke? In welche Richtung musste sie diese armen Menschen führen, um sie in Sicherheit zu bringen? Und sei es nur für diese erste Nacht. Weiterlesen

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Daystory 10

Ende der NWO

Daystory 10

Fabian schaute auf den See und genoss die Ruhe. Die meisten waren schon in ihre Winterquartiere umgezogen, doch er liebte das Leben in der Natur. Und eigentlich gab es nichts daran auszusetzen, den Winter in einem Campingwagen zu verbringen. Die Solarpaneele, die mittlerweile eigentlich aus allem Strom machen konnten, reichten völlig aus, um den Wagen zu beheizen, das Essen zu kochen und Internet zu gewährleisten. Lediglich eine warme Dusche ab und zu fehlte ihm.

Er hörte es hinter sich rascheln und augenblicklich wurde er von Angst überwältigt. Es dauerte nur eine Sekunde, bis er sich wieder fasste. Sein Verstand teilte ihm mit, dass diese Angst nur durch eine Erinnerung ausgelöst worden war und keine wirkliche Gefahr bestand. Er blickte sich um und sah einen kleinen Jungen, der ihn unsicher anstarrte. „Hallo.“, sagte er schlicht.

Einen Moment schien der Junge mit sich zu ringen. „Meine Eltern sagen, dass Sie ein berühmter Geschichtsprofessor sind.“ Fabian lachte traurig auf. Ja, das war er, obwohl der Ruhm eher anderen gebührte. „Sie sagen auch, dass ich Ihnen danken muss.“, schob der Junge trotzig nach.

„Wirklich? Weißt du denn auch wofür?“ Der Junge schüttelte den Kopf. „Dann musst du mir nicht danken.“ Fabian schaute wieder auf den See, aber er spürte jetzt den bohrenden Blick des Kindes auf sich ruhen. „Möchtest du es denn wissen?“, fragte er daher.

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Daystory 9

„Komm schon Schatz.“, drängte Kevin seine Frau. „Du weißt doch ab zweiundzwanzig Uhr ist Partytime.“ Aufgeregt nickte sie und beeilte sich ihm auf ihren Stöckelschuhen zu folgen. Noch vor zwei Wochen hatten sie sich darüber unterhalten, ob sie überhaupt daran teilnehmen sollten. Nancy hatte gemeint, dass es in ihrer momentanen Situation vielleicht ganz gut wäre ihre sozialen Kontakte auf diese Art zu pflegen. Aber er hatte gemeint, dass es angesichts ihrer finanziellen Probleme besser wäre die Füße still zu halten und sich auf ihre Einkommen zu konzentrieren.

Daystory 9

Daystory 9

„Wir sind gleich da.“ Kevin kontrollierte den Zettel mit der Anschrift. Das Haus, das dazu gehörte, sah eher wie eine von einem Orkan herumgeschleuderte Blechbüchse aus. Natürlich sahen alle Häuser in der Partytime ähnlich aus, aber gelegentlich waren auch weniger beanspruchte Lokalitäten gezeigt worden. Diese jedoch war wirklich eine der am heruntergekommensten. Entsprechend entgeistert starrte auch seine Frau das Gebilde an. „Das ist nicht dein Ernst.“

„Leider doch.“, nickte er. Sie gingen links am Haus vorbei über den Weg zur Haustür. „Schatz, wir haben noch Zeit, um alles vorzubereiten, bevor sie kommen.“ Sie schien nur wenig beruhigt, was er durchaus verstand, denn auch er versuchte seine Aufregung so gut wie möglich unter Kontrolle zu halten. Er hatte sie überreden können vorerst nicht an der Partytime teilzunehmen, aber dennoch waren sie jetzt sozusagen die Gastgeber.

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Daystory 8

Ende des Matriarchats

Daystory 8

Geba schaute aus ihrem Fenster. Gleich würde er kommen, ihr heutiges Date. Doch natürlich konnte sie ihn nicht auf dem Weg entdecken, denn Männer liefen nicht, oder nahmen den Bus. Sie kamen über die Autobahnen und parkten ihre Wagen in unterirdischen Parkanlagen. Sie war einmal, als sie noch bei ihrer Mutter gelebt hatte, eingeteilt worden, um dort sauber zu machen. Natürlich hatte sie kein Auto gesehen, denn es war Tag gewesen und Männer kamen nur Nachts. Tagsüber waren sie viel zu beschäftigt damit für den Fortbestand der Gesellschaft zu sorgen. Immerhin mussten sie sich um all die benötigten Arbeitsplätze, Schulen, Krankenhäuser, Wohnungen und was sonst noch benötigt wurde kümmern. Das alles musste geplant, gebaut und produziert werden. Sie hatten wirklich viel damit zu tun, aber es war ihre Aufgabe. Die Frauen dagegen hatten die Aufgabe ihre Arbeit zu erfüllen und Kinder zu bekommen. Mussten sich aber glücklicherweise nicht mit den anstrengenden Aufgaben der Männer befassen. Denn statistisch gesehen war ein Mann für das Wohlergehen von neun Frauen verantwortlich. Selbst wenn sie acht Kinder bekommen würde, gäbe es einen Mann der dafür sorgte, dass es ihnen allen gut ging.

Es klopfte. Geba zupfte ihr Negligé zurecht, öffnete die Tür und ließ den schlanken Mann eintreten. Geba war überrascht, denn normalerweise bekam sie alte Männer mit dicken Bäuchen und wenig Hals zugeteilt. Diesen hier schätzte sie auf Anfang dreißig und er wirkte weniger zielstrebig als die anderen. Etwas verloren schaute er sich um.

„Ich bin Geba. Gib mir deine Jacke.“, sagte sie daher pflichtbewusst. Er musste müde sein. Sicher hatte er einen anstrengenden Tag gehabt. Er reichte ihr seine Jacke und schob ihr die Schuhe rüber.

„Wie alt bist du?“, fragte er, während sie seine Sachen neben der Tür verstaute.

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Daystory 7

Daystory 7

Daystory 7 inspiriert von Circle Line Art School

Lean saß im Wartezimmer und las lustlos die Aufklärungsbroschüre. Sicher sollten die schönen bunten Bilder von glücklichen Menschen zeigen, dass die bevorstehenden Operationen nur kurzzeitig schmerzhaft und anstrengend waren, aber leider konnten sie Lean nicht beruhigen. Seit Jahren waren die Vorteile der Prozedur im Unterricht in die Kinder eingetrichtert worden. Unmengen von Krebsrisiken wurden dadurch bekämpft und die Qual mit einem unliebsamen Geschlecht erwachsen werden zu müssen wurde einem auch abgenommen. Gebetsmühlenartig hatte ihr Biologielehrer wiederholt, dass die Eingriffe völlig unproblematisch wären. Dennoch konnte Lean nicht aufhören, darüber nachzudenken, ob das tatsächlich alles nötig war.

Vor einem Jahr etwa hatte es angefangen, dass die anderen Kinder nach und nach reif für die Operationen wurden. Bei vielen von ihnen hätte Lean das nie gedacht, aber die Reife hing ja nicht mit dem geistigen Niveau der Person zusammen. Die Klasse war im ersten Halbjahr um über die Hälfte geschrumpft. Schade eigentlich, dass keiner nach seiner Operation wieder in sein bekanntes Umfeld zurückkehren durfte. Zu gerne hätte Lean mit ihnen geredet, um zu fragen, wie sie sich fühlten. Und die Neugier, wofür sie sich entschieden hatten, wuchs mit jedem Tag.

Lean war auf der Seite mit den Brustoperationen angekommen. Die Erste der drei Pflicht-OPs, denen sich jeder unterziehen musste.

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Daystory 6

„Papa, ich geh ein wenig Fußball spielen.“, sagte sein Sohn und war schon auf dem Weg zur Tür.

Oliver schluckte. Wie sollte er seinem kleinen Jungen erklären, dass die Straßenbenutzung, die Spielplätze und Parkbesuche nun eingeteilt werden mussten? Er hatte sich schon damit abfinden müssen, dass das Internet nur noch für E-Mails benutzt werden konnte, da alle anderen Seiten extra Geld verschlangen, welches momentan nicht zur Verfügung stand.

„Charles, bitte geh‘ nur rüber auf den Bolzplatz und bleib auch nur eine Stunde, ja?“

Libertarianischer Markt Flagge

Daystory 6

„Boah, Papa, der Platz ist total versifft und hat nicht mal das Ranking verdient, das er jetzt hat.“, nörgelte sein Sohn. Damit hatte er nicht unrecht, aber seine angespannte finanzielle Situation ließ keine anderen Möglichkeiten zu. „Bitte, mach was ich sage!“ Charles nickte und ging.

„Was ist los?“, fragte seine Frau und hustete in ihr Taschentuch. Nun, da der Junge aus dem Haus war, konnte Oliver offen reden. Aber war es wirklich eine gute Idee, ihr , in ihrem angeschlagenen Zustand, von den Problemen zu erzählen? Seit sie erkrankt war und das Schiedsgericht beschlossen hatte, dass es keinen eindeutig Schuldigen gab, hatten sich alle Ereignisse auf ihre Gesundheit nieder geschlagen. Vielleicht lag es auch daran, dass sie immer noch jeden Tag die Zigaretten in den Läden, auf den Straßen und auf den Bahnhöfen mitrauchen musste.

„August kommt gleich.“, sagte er daher betont neutral, doch natürlich erkannte auch sie, die sich nahenden Probleme.

„Können wir die Zinsen bezahlen?“ Oliver schüttelte den Kopf.

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Daystory 5

„Frau Werner, kommen Sie bitte mit.“ Ernst sah Udo Hay sie an und ging voraus.

Was war denn nun schon wieder dachte Daniela frustriert, als sie ihrem Chef in sein Büro folgte. Sie arbeitete nicht gerne in dieser Abteilung, aber versuchte ihre Arbeit so korrekt und schnell wie möglich zu erledigen.

Daystory 5

Daystory 5

„Wir haben hier einfach nicht genug für Sie zu tun.“ Mit diesem Satz war Daniela vor ein paar Monaten in eine andere Abteilung versetzt worden. Gefrustet war sie zu ihrem neuen Arbeitsplatz gegangen. Ja natürlich war sie durch ihre Computerkenntnisse bestens für diese Position geeignet, aber genau das hatte sie nicht mehr machen wollen. Entschlossen, dennoch ihr Bestes zu geben, hatte sie die Bürotür geöffnet und war nett empfangen worden.

„Frau Werner? Ich bin Udo Hay. Ich freue mich, dass Sie da sind. Wir können jede Unterstützung gebrauchen.“ Freundlich lächelnd hatte er ihr die Hand entgegen gestreckt, sie zu ihrem neuen Schreibtisch geführt und war gegangen. Mit einem hohen Stapel Aktenordner, den er auf ihren Schreibtisch ablegte, war er zurück gekehrt.

„Diese Änderungsmitteilungen müssen schnellstmöglich raus.“, hatte er gesagt, bevor er ihr gezeigt hatte, wo sie die Vorlage aufrufen konnte. Diese musste sie nun manuell ausfüllen und abändern und per Mail an die einzelnen Kunden raus schicken. An jeden einzelnen. Den ganzen Tag lang. Jeden Tag. Ein Blick in den ersten Ordner hatte ihr gezeigt, dass die Blätter voller Namenslisten waren. Drei Spalten auf jeder Seite. Jedes Blatt beidseitig bedruckt.

Ohne zu murren hatte Daniela sich daran gemacht, die Arbeit eines Computerprogramms auszuführen.

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